Nr. 5

"Stilla natt, heliga natt!"

Ihr liegt mit Eurer Vermutung richtig: Das ist Schwedisch.

english text


17 Kilometer flussabwärts von Salzburg liegt die alte Schiffersiedlung Oberndorf, die einstmals Umschlagplatz des Salzhandels war. Hier erklang am 24. Dezember 1818 „Stille Nacht, heilige Nacht“ zum ersten Mal in der alten Kirche St. Nikola.

Um seine Entstehung ranken sich allerlei Legenden; Bühnenspiele und Geschichten entstanden und in der Verfilmung "Das unsterbliche Lied“ verkörpert der Enkel den großväterlichen Komponisten.

Die sechs Textstrophen, von denen wir heute die erste, zweite und sechste singen, verfasste der damalige Hilfspriester von Oberndorf, Joseph Mohr (1792-1848). In Salzburg, in der Steingasse 2 - heute Museum - wuchs der Junge in ärmlichen Verhältnissen heran. Anfangs förderte der Domvikar den Begabten, der sich als Heranwachsender mit Violinspiel und Gesang seine Ausbildung finanzierte.

Sein Freund Franz Xaver Gruber (1787-1863), der die Weise dazu komponierte, war Lehrer und Organist. Über 90 Werke schrieb er. Als Sohn eines Webers übte er selbst diesen Beruf aus, bis er seinen Vater mit seinem Orgelspiel von seiner Begabung überzeugen konnte.

Wie überliefert wird, haben die beiden gemeinsam im Frühjahr 1818 am "Deutschen Te Deum" gearbeitet. Weil die alte Orgel defekt war, trugen sie ihr Weihnachtslied bei seiner Uraufführung zweistimmig mit Gitarrenbegleitung vor. Bei der Erneuerung der Orgel 1824/25 gelangte das Lied in die Hände des Orgelbauers Mauracher aus dem Zillertal.

Von dort aus ging "Das kleine Lied des Dorfschulmeisters" auf die Reise und wurde ein Welterfolg. „Douce nuit, sainte nuit!" beginnt der französische Text, „Tichaja noc, ciwnaja noc“ lauten die ersten Worte in russischer Sprache. „Noche de paz! Noche de luz!" singt man in Spanien, und selbst ins ferne Japan gelangte das Lied, das dort mit den Worten „Shizukki mayonaka Maki no misore“ beginnt.

Einen Querschnitt durch verschiedene Sprachversionen enthält die Fassung von Tom Waits, die alljährlich am Heiligabend bei SWR3 am Ende der Weihnachts-Wunschsendung gespielt wird. Wie SWR3 daran gekommen ist, weiß ich nicht; es ist auf keinem Album zu finden.

Im Dezember 1832 traten die Geschwister Strasser mit diesem Lied in Leipzig auf. 1839 wurde es zum ersten Mal in Amerika von der Sängerfamilie Rainer vor der ausgebrannten Trinity Church in New York gesungen. Die erste englische Veröffentlichung, "Silent night, holy night!", datiert von 1861.

Die Erstschrift des Komponisten gilt als verschollen. Von seiner "Authentischen Veranlassung", 36 Jahre nach der Uraufführung aus der Erinnerung niedergeschrieben, existieren heute nur noch drei Konzepte. Als bisher älteste Fassung des Liedes gilt ein Notenblatt für zwei Singstimmen und Gitarrenbegleitung in D-Dur aus Salzburger Familienbesitz, welches im Dezember 1995 von der Bibliothek des Salzburger Museums Carolino Augusteum herausgegeben wurde. Hierbei handelt es sich um ein Autograph des Textdichters mit Namensnennung des Komponisten, vermutlich vor 1830 niedergeschrieben.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde der kleine Ort an der Salzach mehrmals vom Hochwasser heimgesucht und musste neu angelegt werden. Im neuen Ortskern wurde aus Teilen der alten abgetragenen Kirche eine neue St. Nikola Kirche errichtet. An der Stelle der ehemaligen Kirche steht heute die 1937 geweihte Gedächtniskapelle, benannt nach den ersten zwei Worten des Weihnachtsliedes. Zwei farbige Glasfenster sind den beiden Verfassern gewidmet; etliche Gedenktafeln in der Umgebung erinnern an die Stätten ihres Wirkens. Die historische Gitarre, das Begleitinstrument des Textdichters, wird im Museum Hallein aufbewahrt.

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"Stilla natt, heliga natt!"

Your supposition is correct: this is Swedish.


11 miles downstream of Salzburg Oberndorf is to be found, an old settlement of shipmen, which had been a centre of salt trading long times ago. There, „silent night, holy night“ had been performed the first time in the old church St. Nicola.

There are a lot of legends about it's foundation; stage plays and stories came into existence and in the movie „The Immortal Song“ the character of its composer was played by his grandson.

The lyrics which content six verses were written by the priest of Oberndorf, Joseph Mohr (1792-1848). He grew up under poor circumstances in a house at the Steingasse in Salzburg. At first the cathedral's vicar supported the talented young man who financed his education by playing violin and by singing.

His friend Franz Xaver Gruber (1787-1863) who composed the melody was teacher and organist. He wrote more than 90 works. As a weaver's son he carried out the same profession until he could convince his father of his talent with his way to play the organ.

It is traditional that both worked on the „German Te Deum“ in spring 1818. In fact of the old organ was damaged they performed it during the first performance with two guitars. During the organ's renewal the song came to the hands of the organbuilder Mauracher who lived in the Zillertal.

From there the „Little Song Of The Village's Schoolmaster“ started to go around the world. „Douce nuit, saint nuit“ begins the french text, „Tichaja noc, ciwnaja noc“ are the first words in Russian. „Noche de paz! Noche de luz!“ people sing in Spain, even the far away Japan was reached where it begins with the words „Shizukki mayonaka Maki no misore“.

In December 1832 the brothers (and/or sisters?) Strasser performed it in Leipzig. In 1839 it had been sung by the singer family Rainer in front of the burned-down Trinity Church in New York for the first time in America. The first publication in English dated in 1861.

The composer's origin work is supposed to be missing. Only three drafts of his „authentic arrangement“, written 36 years after the first performance out of mind, exist today. The oldest version of the song may be a music sheet, written for two vocals and guitar, which is in the property of a Salzburg family and which was published by the museum Carolino Augusteum in Salzburg in 1995. It is a note of the writer and names the composer. Probably it had been written before 1830.

At the end of the 19th century the village Oberndorf had been concerned by floods for several times and had to be reconstructed. A new St. Nicola Church had been build in the center by using parts of the old church. At the location of the old one a memory chapel was erected in 1937 and its name is put together from the first two words of the carol. Two coloured windows are dedicated to the authors and a lot of commemorative plaques in the surroundings remind of their places of working. The historical guitar which had been the instrument of the writer is keeped in the museum of Hallein.

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